Interview vom 30.08.2023

Fritschi Botschafter Albert Leichtfried

Albert Leichtfried ist ein Österreichischer Berg- und Skiführer, Eiskletterer, Pferdeflüsterer, ausgebildeter Glazio-Meteorologe und ehemaliger Skirennläufer. Der 47-jährige lebt mit seiner Frau Vroni im Weiler Marlstein.

Nach dem wettkampfmässigen Skifahren verfolgte Albert zielstrebig neue und gleichzeitig mehrere Ziele. Seine diversen Erstbegehungen in Fels und Eis haben ihm international zu Anerkennung verholfen. Seit der Eröffnung ihrer Ranch haben sich Alberts geografische Tätigkeitschwerpunkte mehr auf die näherliegenden Alpen (Frankreich, Italien, Schweiz) verlegt.

Albert verbringt seine Zeit am liebsten draussen in den Bergen. Bereits seine Wohnlage auf rund 1’800 Meter über Meer beweist das. Marlstein ist idyllisch an einem Südhang gelegen und gleich hinter seinem Haus beginnt die freie Natur. So können Skitouren mit rund 1’000 Höhenmeter gleich vor der Haustüre aus gestartet werden.

«Am liebsten verbringe ich meine Zeit draussen.»

Pferdeflüsterer und Bergführer

Vier Familien leben in Marlstein, eine davon betreibt ein kleines Hotel. Dank dessen ist die Siedlung das ganze Jahr gut erreichbar, die Strasse wird auch im Winter regelmässig geräumt. Doch auch Albert und seine Frau Vroni betreiben – wenn auch schwerpunktmässig im Sommer – ein Gewerbe. Gleich am Ende der Strasse trifft man die Skiführerin und den Bergführer auf ihrer Ranch an. Sie bilden Pferde aus, haben eine Berberzucht und betreiben Pferdetherapie. Diesen Sommer haben sie die Ranch ausgebaut und sich ein eigenes Wohnhaus errichtet. Ihre bisherige Bleibe, das rund 365-jährige Bauernhaus, vermieten sie neu an Feriengäste. Dieses Schmuckstück können die Besuchenden in Zusammenhang mit einem Ranchbesuch (falls ein Pferd von ihnen zur Ausbildung, Training oder Therapie zu Besuch ist) oder unabhängig davon für einen Ferienaufenthalt buchen. Im Winter betreuen sie, infolge der Höhe und der damit verbundenen Witterungen, keine Pferde von Gästen.

«Das Credo der Liberty Ranch: Freiheit erleben mit Pferd & Mensch.»

So kommt es, dass im Winter «lediglich» die eigenen Pferde auf der Ranch bleiben. Das heisst trotzdem pro Tag mindestens zwei Mal bei den Tieren zu sein. Dennoch ist Albert in dieser Zeit zu 100% als Bergführer unterwegs, primär in der Region Arlberg welche als äusserst schneesicher gilt. Rund 80% seiner Gäste sind Stammgäste, einzelne davon sind gar seit dem Start seiner Skiführertätigkeit (im Jahre 1996) jedes Jahr mit ihm unterwegs.

Sein Wissen gibt Albert seit nunmehr zehn Jahren auch als Ausbildungsleiter, in rund 80 Tagen pro Jahr, an die Aspirantinnen und Aspiranten weiter. Sei das in Chamonix, in den Dolomiten, im Ötztal oder auch mal am Arlberg. Nebst den praktischen Kursen, arbeitet er auch in der Gestaltung der Lehrpläne sowie -Unterlagen mit.

Ein Mann mit vielen Facetten

Albert ist ein Mann mit vielen Talenten. Nebst der Bergführertätigkeit ist eine weitere Passion das Eisklettern. In dieser Sparte sind ihm diverse Erstbegehungen gelungen, er gilt als einer der besten Eiskletterer seiner Generation. Im Jahre 2005 holte er die Bronzemedaille an den Eiskletterweltmeisterschaften. Diese Passion kann er aktuell aus zeitlichen Gründen etwas weniger ausüben. Das gleiche betrifft das Windsurfen, welches er auch fanatisch betreibt.

«Wasser in all seinen Erscheinungsformen fasziniert mich.»

Nebst der Ausbildung als Ski- und Bergführer hat er in Innsbruck auch Glazio-Meteorologie studiert. Diese Tätigkeit betrieb Albert bis vor ein paar Jahren noch im Kleinstpensum (neben seiner Tätigkeit als Bergführer) an der Wetterdienststelle der Zentralanstalt Meteorologie in Innsbruck. Das unter den Fittichen der Wetterlegende Karl Gabl, welcher bei Bergsteigenden sowie Bergexpeditionen im Rahmen von Alpinprognosen bestens bekannt ist. Damals gab es noch eine Telefonhotline welche bei Bergsteigenden äusserst beliebt war. Heute können diese Informationen online eingesehen werden. Als Vroni und Albert jedoch die Ranch vor ungefähr sieben Jahren eröffneten, war diese Arbeit im Tal nicht mehr möglich. Vereinzelt kommt es aber noch vor, dass Kollegen Albert anrufen und um seine Einschätzung bitten. Auch in der Bergführerausbildung gibt er dieses spezifische Wissen, nebst vielen weiteren Lerninhalten, weiter.

Die einstigen Träume

Eigentlich hoffte Albert, den Skisport professionell betreiben zu können. Früh fing er mit dem Skifahren an, war im C-Kader des ÖSV (Österreichischer Skiverband) und holte in seiner Paradedisziplin Slalom diverse Auszeichnungen. Er war österreichischer Jugendmeister und holte einen 3. Rang an den Junioren Weltmeisterschaften. Die interne Konkurrenz im Lande war jedoch gross und so kam es, dass er aus dem Kader fiel und sich neu orientieren musste. Zu dieser Zeit war Albert bereits regelmässig in den Bergen unterwegs, unter anderem auch beim Klettern. Letzteres intensivierte er, gleichzeitig begann er auch noch mit dem Glazio-Meteorologie Studium. Mit mehreren Zielen vor Augen startete Albert nebst dem Studium, zuerst die Ausbildung zum staatlichen Skilehrer und dann gleich die zum Österreichischen Skiführer, wie einst sein Vater. Kurz darauf folgte noch die Ausbildung zum Bergführer. Das alles meisterte er neben seinem Studium. Aber das an die grosse Glocke zu hängen ist Albert fern, er erwähnte es in diesem Interview mit keinem Wort.

«In jeglichen Situationen die Ruhe bewahren und klare Entscheidungen treffen.»

Ausblick

«Ich will primär Dinge unternehmen die zeitlich reinpassen und möglichst viel Spass machen.»

Nach den intensiven Ausbildungsjahren, hat Albert auch heute nicht wirklich mehr Freizeit. Er hat sich jedoch gemeinsam mit Vroni seinen Traum erfüllt und ist zufrieden. Insbesondere, dass sie ihr Projekt mit dem Neubau umsetzen konnten. Grosse Expeditions-Projekte gibt es keine, durfte er doch in jüngeren Jahren in der ganzen Welt unterwegs sein. Heute ist er zufrieden, wenn es mal nach der Arbeit in die Kletterhalle reicht oder er primär im freien Gelände Skifahren gehen kann. Trotzdem schwirren noch ein paar kleinere Projektideen im Eisklettern in seinem Kopf herum.

Albert’s Produkte

Albert schätz als Bergführer und Ausbildungsleiter die Sicherheit und gleichzeitig Fahrleistung der Fritschi Skitourenbindungen.
Er hat drei Ski im Einsatz mit den Bindungen Tecton sowie Xenic.

«Seit knapp 30 Jahren bin ich ausschließlich mit Fritschi Bindungen im Gelände unterwegs. Stets konnte man die Schweizer Genauigkeit in den Produkten wiederfinden. Man kann sich auf die Qualität von Fritschi zu 100% verlassen.»

FRITSCHI TECTON

Albert hat zwei Ski mit der Tecton ausgerüstet. Am meisten nutzt er seinen leichten Freerideski mit 100 mm Breite. Als Schuh hat er einen skialpinorientierten Freerideschuh. Mit dieser Materialkombination bewältigt er zwischen 500 bis 800 Höhenmeter.

Für die fetten Powdertage verfügt Albert über einen Ski mit 108 mm Breite.

«Für meinen Einsatzbereich eine ideale Kombination aus Funktionalität, Robustheit und Gewicht. Im Freeridebereich für mich die erste Wahl. Auch bei der Arbeit als Bergführer am Arlberg ist die Tecton zumeist im Einsatz.»

Weitere Informationen zur Tecton

FRITSCHI XENIC

Die Xenic verwendet Albert in Kombination mit einem leichten Tourenski und Schuh, primär für Touren mit über 1’000 Höhenmetern (Touren wie beispielsweise die Dufourspitze).

«Für den Einsatz von leichtem Material in Kombination mit leichten Tourenski und Schuhen passt die Xenic ideal in meine Kollektion. Bei längeren Aufstiegen und im hochalpinen Gelände begleitet mich die Xenic stets.»

Weitere Informationen zur Xenic