Interview vom 29.08.2023

Fritschi Botschafterin Lisa Horst

Lisa Horst ist eine deutsche Skilehrerin, Skiführerin und Freeriderin. Ein Aufenthalt in Whistler offenbarte ihr die Reize und Schönheiten des Offpiste fahren, welches sie seither nicht mehr losgelassen hat. Sie ist primär in Stuttgart aufgewachsen, wollte jedoch nach der Erfahrung aus Whistler fürs Studium in Sportwissenschaften nach Innsbruck. Dort blieb sie auch einige Jahre und erkundete die Region mit ihren Skiern.
Heute lebt Lisa im Ostallgäu und arbeitet als Lehrerin und Skiführerin. Ersteres führt sie im 80% Pensum aus, letzteres füllt die restlichen Tage der Woche

Lisa ist ein nimmermüder Bewegungsmensch, ständig auf Achse in der freien Natur. Sei es im Sommer beim Klettern, Fahrradfahren, auf Hochtour, Wandern, beim Gleitschirmfliegen und vielen weiteren Outdoor-Sportarten. Hauptsache Sie kann sich draussen bewegen.

«Am liebsten bin ich auf Achse.»

In Ihrer Freizeit sagen ihr strukturierte Abläufe, wie einen fixen Trainingsplan zu befolgen, weniger zu. Im Gegensatz dazu ist sie im Lehreramt umso mehr organisiert und strukturiert.

Das Erlebnis steht im Vordergrund

Lisa möchte sich nicht auf eine Sportart festlegen und in ihrer Freizeit möglichst flexibel bleiben. Wieso? Um sich je nach Wetterbedingungen möglichst viele Optionen und damit verbunden einmalige Erlebnisse in der freien Natur offen zu halten.

Im Sommer wie Winter ist sie bei ihren sportlichen Abenteuern primär in den Regionen des Allgäu und Tirol anzutreffen. Bei ihren Aktivitäten steht das einmalige Erlebnis mit guten Freunden im Vordergrund, das leistungsorientierte hat sie nie so richtig angesprochen.

«Was gibt es schöneres als mit Freunden draussen in den Bergen unterwegs zu sein.»

Leistungssport nein danke

Lisa hat ihre skifahrtechnische Basis – wie viele andere auch – dem Skirennsport zu verdanken. Sie ist in der Jugendzeit Rennen gefahren und war kurz vor dem Übergang zum Leistungssport. Doch sie war nie wirklich schnell unterwegs, die Laufzeit spielte für sie eine untergeordnete Rolle. Viel wichtiger war ihr, den jeweiligen Lauf technisch möglichst perfekt zu absolvieren. So sagten ihr die Techniktrainings viel mehr zu als die für sie eher unbehaglichen Wettkämpfe.

«Für mich stand immer die Schönheit der Skitechnik, der Flow der Bewegungen im Vordergrund.»

Eine andere Welt

Endgültig vom Skirennsport abgewendet hat sie sich als 18-jährige nach ihrem einjährigen Aufenthalt in Whistler, Kanada. Die dortige Offpiste-Szene mit ihren Leuten hat Lisa sofort in ihren Bann gezogen. Sie entdeckte ihre Passion sich im freien Gelände, weg vom Stangenfahren, bewegen zu dürfen. Zusätzlich zeigte es Lisa was ihr wirklich wichtig ist; nicht das gegeneinander, sondern das miteinander fahren.

«Das miteinander Fahren erfüllt mich viel mehr als das gegeneinander.»

Generell findet Lisa den Austausch mit verschiedenen Kulturen und ihren Leuten bereichernd, lernt sie doch jedes Mal etwas Neues. Auch bringen sie gemeinsamen Touren fahrtechnisch weiter, insbesondere wenn sie mit Leuten unterwegs ist, die besser Skifahren als sie selber.

Dieser Eindruck verstärkte sich, als Lisa doch nochmal an einem Wettkampf teilnahm, einem Freeride Qualifier Tour Stop in Hochfügen. Sie ging ohne sich im Voraus konkret zu erkundigen und vorzubereiten an diesen Contest. Nichts desto trotz, qualifizierte sie sich als Gesamtdritte für den World Tour Stop am nachfolgenden Tag. Dort merkte sie schlussendlich, dass ihr Wettkämpfe unabhängig von der Disziplin, also auch ohne Stangen, nicht zusagten. Einzig an Spassveranstaltungen ohne Wertung, wo das gemeinsame Erlebnis im Vordergrund steht, ist sie zwischendurch noch gerne dabei.

Die Vorbereitung auf den Winter

Bereitet sich Lisa trainingstechnisch strukturiert auf den Winter vor? «Jein». Sie befolgt zwar keinen Trainingsplan, schaut aber immer, dass sie in Bewegung bleibt. Sie sucht sich den richtigen Sportartenmix aus, welcher schlussendlich dem Trainingsziel und der damit verbundenen Verletzungsprophylaxe förderlich ist; wie beispielsweise Fahrradfahren und Wandern für die Ausdauer sowie Klettern für die Kraft. Dieser Mix scheint sich bewährt zu haben, denn bis heute hatte Lisa noch nie einen gravierenden Skiunfall mit Knochenbrüchen, Muskelrissen oder dergleichen.

Hinzu kommt, dass sie heutzutage eher später mit dem Skifahren startet. Soll heissen, nicht schon im Oktober auf dem Gletscher, sondern im Dezember gut vorbereitet und bei meist schon genügend Schnee.

«Mit dem richtigen Outdoor-Sportartenmix, kannst du einem Fitnesscenter aus dem Weg gehen.»

Die Skitechnik

Die bis zum heutigen Tage ausbleibenden Verletzungen sind einerseits sicherlich dem stetigen Bewegungsdrang von Lisa zu verdanken, andererseits ist es auch ihr skifahrerisches Geschick, welches unterstützend wirkt. Kommt hinzu, dass Lisa keinen Wettkampfsport mehr betreibt und auch sonst nicht gezielt Risiken eingeht.

«Ich hatte bis heute noch nie eine Verletzung.»

Die skitechnische Basis hat sich Lisa im Skirennsport geholt. Ihr Vater legte ihr jedoch Nahe, wie er einst, eine Ausbildung zur Skilehrerin zu machen. Diese Ausbildung zur staatlichen Skilehrerin und später zur Skiführerin gab ihrer Skitechnik nochmals einen massgeblichen Schub. Bei diesen Ausbildungen wurde schwerpunktmässig auf schönes Skifahren geachtet und dieser Schwerpunkt war für Lisa bereits in ihrer aktiven Skirennsportzeit wichtiger als alles andere. So schloss sie die erste Ausbildung zur Skilehrerin im Jahre 2009 während ihres Sportstudiums in Innsbruck ab und war von 2012-2019 gar noch im Ausbilderteam vom DSLV Ski-Alpin tätig. Anschliessend studierte Lisa das Lehramt und vermisste zwei Jahre lang das regelmässige Skifahren, da sie einerseits kaum Zeit dafür hatte und andererseits der Studienort im Norden Bayerns war. Nach dem Studium konnte sie ihrer Passion dem Skifahren, nebst hauptberuflicher Tätigkeit als Lehrerin, wieder mehr nachgehen. Als Konsequenz daraus, folgte im Jahr 2021 noch die Ausbildung zur Skiführerin.

Die Zukunft

Lisa ist grundsätzlich zufrieden wo sie heute steht. Sie hat eine 80%-Anstellung als Lehrerin und hat daneben genug Freiraum sich in der restlichen Zeit draussen bewegen zu können. Im Winter ist sie als Skiführerin mit Gästen, aber auch für Freeride- und Skitourenanbieter unterwegs. Auch Sportmarken und Sportfachhändler nehmen ihre fachliche Kompetenz gepaart mit ihrer sympathischen, unkomplizierten Art und Ausstrahlung gerne in Anspruch. Die Arbeit in Kombination aus Lehrerin und Skiführerin möchte Lisa so lange wie möglich ausüben können.

«Eine halbjährige Auszeit in Norwegen wäre schon was.»

Jedoch hat auch sie noch Träume, wie beispielsweise eine halbjährige Auszeit in Norwegen. Natürlich im Winter, um auf Skitour gehen zu können, aber auch um sich generell wieder mehr dem Skifahren als Ganzes zu widmen. Lisa ist auch gerne ab und zu auf der Piste unterwegs und fährt zudem Telemark, die Zeit hierfür war jedoch in den letzten Jahren zu kurz. Gerne würde sie auch wieder mal nach Kanada reisen, jedoch schreckt sie die grosse Reisedistanz ein wenig ab. Auch der Fakt, dass der europäische Alpenraum so viel zu bieten hat.

Lisa’s Bindung

Lisa schätzt Fritschi Bindungen als zuverlässigen Begleiter. Insbesondere die Fahrperformance gepaart mit dem Wissen der Sicherheitsauslösung (schliesslich möchte Lisa auch in Zukunft keine Verletzung einfahren) schätzt sie.

Für Freeride-Abfahrten mit oder ohne Liftunterstützung kommt bei ihr die Tecton zum Einsatz.

FRITSCHI TECTON

Free Skiing & Touring
Abfahrtsperformance im Fokus. Für herausforderndes Terrain.

Empfohlene Skibreite:     von 95 bis 120 mm

DIN-Einstellbereich:          5 bis 13

Gewicht:                             550 g / Einheit ohne Stopper

Weitere Informationen zur Tecton

Instagram Account:        _skiing_lis_