Interview vom 11.08.2023

Fritschi Botschafter Jochen Reiser

Jochen Reiser ist ein deutscher Freeride-Skifahrer. Er ist 43 Jahre alt und hat zwei grössere Geschwister. Sein Bruder hat ihn damals als staatlicher Skilehrer zum Skifahren mitgenommen und ihm die Passion vermittelt.

Als einer der wohl spiessigsten Freeskier, hat Jochen auch seine Ausbildung stets vorangetrieben, denn mit einer guten Einkommensstruktur lässt es sich schliesslich entspannter leben. Er ist Diplom Geograf (physischer Geograf mit Spezialgebiet Lawinenkunde, Glaziologie und Schneekunde), hat einen Magister in Sportwissenschaft und ist staatlich geprüfter Skiführer und Skilehrer. 2007 gründete er die snowacademy, welche er noch heute betreibt.

Mit zwei Jahren ist Jochen Reiser das erste Mal auf Skiern gestanden. Mit zwölf wollte er professioneller Skifahrer werden, jedoch nicht mit einem wettkampforientierten Ziel, nein, ein viel fundamentaleres: Jeden Tag Skifahren zu gehen. Ab achtzehn war er dann vermehrt auch abseits der Piste unterwegs, unter anderem an der Freeride World Tour und in diversen Film- sowie Fotoproduktionen präsent. Jochen Reiser ist ein Urgestein der deutschen Freeride-Bewegung, er lebt fürs Skifahren und strotzt vor Ideen.

Er könnte so manche Geschichten erzählen und ist immer noch als professioneller Freerider unterwegs; wobei heute eher bedachter und risikoabwägender als in jüngeren Jahren. Früher wollte Jochen keinen Powdertag verpassen, heute haben sich seine Schwerpunkte etwas verlagert. Am wichtigsten ist ihm, seine Passion fürs Skifahren weitergeben zu können.

Vom Ausleben zu Weitergeben

Die extreme, sportliche Leistung steht bei Jochen heutzutage nicht mehr im Vordergrund, vielmehr die Freude- und Wissensvermittlung des Skifahrens als Ganzes. Seine kompetente, analytische und kommunikative Herangehensweise, in Verbindung mit der authentischen und sympathischen Art, kommen ihm dabei zugute. Ob diese Vermittlung im privaten oder beruflichen Rahmen ist, da gibt es für ihn keinen Unterschied. Man merkt sofort, Jochen Reiser lebt für seine Passion, das Skifahren.

Faszination Skifahren

Aber wieso gerade Skifahren und was macht diese Faszination aus? Zuerst einmal zählt für Jochen jede Art und Ausprägung von Skifahren, er sieht es als Ganzes, sei es auf oder auch abseits der Piste, mit oder ohne Liftunterstützung.

Was die Faszination ausmacht, kommt er ins Schwärmen. Es ist das schwerelose – dem Fliegen ähnelnde – Gefühl, welches insbesondere im Neuschnee zum Tragen kommt. Dieses Glücksgefühl und somit die Vermittlung des Freiheitsgefühls beim Skifahren, ist in der heutigen, äusserst leistungsgeprägten Gesellschaft, als Ausgleich umso wichtiger. Ebenso kann es orientierungslosen Jugendlichen einen Anker in der Gesellschaft geben.

«Das fast schwerelose – dem Fliegen ähnelnde Gefühl – beim Befahren eines Powderhanges ist einmalig!»

Der wohl spiessigste Freeskier

Man merkt, Jochen braucht Herausforderungen und Aufgaben. Verstärkend kommt hinzu, dass er wohl einer der spiessigsten Freeskier ist. Er ist strukturiert und braucht Sicherheiten. Im Studium war er neben seiner Tätigkeit als Profiskifahrer auch als Skilehrer in der Schweiz – im Wallis – unterwegs und trainierte in dieser Region.
Gegen Ende seines Studiums als Diplom-Geograph und dem Magister in Sportwissenschaft schärfte sich die Idee, die Faszination des Skifahrens abseits der Piste ganzheitlich zu vermitteln. So gründete Jochen im Jahre 2007 die snowacademy, um als professioneller Freerider ein zweites Standbein zu haben und trotzdem draussen in der der Natur zu sein.

Auch heute ist er noch Inhaber, Geschäftsführer sowie das Sekretariat/Administration der Firma, während seine Berg- und Skiführerinnen als Freiberufliche, auf Honorarbasis, für ihn tätig sind. Administrativ hängt viel an der snowacademy, Jochen ist von der ersten Kontaktaufnahme bis zum Ende des Camps die Ansprechperson. Die Camps zeichnen sich mittels Rundum-Sorglos-Paket (du reist an und musst dich um nichts mehr kümmern) aus. Damit verbunden ist ein Eintauchen in die Freeski-Welt, sei es eine Woche oder drei Tage. Es werden Geschichten erzählt, es findet ein Austausch statt. Kurz, die Teilnehmenden bekommen einen Eindruck und können Teil dieser Skiszene sein. Die Gruppe ist den ganzen Tag gemeinsam unterwegs und somit mittendrin im «Special Erlebnis».

«Jeder will etwas Spezielles erleben und dafür musst du etwas Spezielles bieten.»

Die Zukunft

Hier machen sich Sorgenfalten bei Jochen breit, denn die gesellschaftliche Tendenz, dass der Skisport immer elitärer wird, tut ihm weh, ist aus seiner Sicht aber kaum abwendbar. Jedoch wird die Kern-Community bleiben, wenn auch klein und elitär, davon ist er überzeugt. Er hat versucht mit gezielten Jugendcamps für benachteiligte Kinder Gegensteuer zu geben. Er glaubt, dass sich die amerikanischen Verhältnisse auch in Europa verstärken werden, dagegen kann man seiner Meinung nach nichts machen.

«Heute kannst du für eine Woche Skiurlaub, drei Wochen in den Sommerurlaub.»

Die breite Masse wird sich wohl umorientieren. Lifttickets werden teurer, Skigebiete sterben. Jedoch wird genau in den Skigebieten das Skifahren erlernt, bevor man sich auch abseits der Piste auf die Skier wagt.

Trotzdem glaubt Jochen an die Kern-Community und will auch in Zukunft seine Firma weiter betreiben, wenn auch weniger draussen und mehr daheim. Er hatte viele Powdertage. Alles was jetzt noch kommt ist Zugabe. Wie jedoch für Jochen typisch, braucht er weitere Aufgaben, die Gründung einer Familie ist eine davon.

«Ich hatte unzählige Powdertage, was jetzt noch kommt ist Zugabe.»

Jochen’s Bindungen

Jochen schätzt die innovativen Schweizer Skibindungen. Insbesondere dank ihrer technologisch einzigartigen Orientierung an Alpin Skibindungen.
Daraus resultieren eine beeindruckende Fahrperformance und exklusive Sicherheitsauslösefunktionen analog einer Pistenskibindung.

«Es gibt Pin-Bindungen und Pin-Bindungen – aber ich bin sehr froh, dass ich die Möglichkeit habe mit der Firma Fritschi die aktuell besten Pin-Varianten auf dem Markt fahren und testen zu können. Denn auch mit Pins, geht nichts über einen realistischen Z-Wert und eine vertrauensvolle Sicherheitsauslösung.»

FRITSCHI TECTON

«Die Fritschi Tecton 13 ist meine absolute «All-for-One» Bindung und ich habe sie fast jeden Tag im Einsatz. Egal ob es zum Freeriden, Freetouren oder sogar zu längeren Skitouren geht, die Tecton ist überall einsetzbar. Ich benötige eine zuverlässige Sicherheitsauslösung in allen Situationen, Stabilität und Vertrauen auch bei hohen Geschwindigkeiten und dennoch eine möglichst leichte Aufstiegsvariante. Die Tecton 13 ist hierbei für mich die beste Variante, die es aktuell auf dem Markt gibt.»

Weitere Informationen zur Tecton

FRITSCHI XENIC

«Geht es dann doch einmal höher hinaus und längere Aufstiege stehen an, kommt nichts an der Fritschi Xenic vorbei. Mit ihrem sehr leichten Gewicht und der dennoch hervorragend funktionierenden Sicherheitsauslösung, ist sie mit Abstand die beste Lösung für jede Art von Skitouren-Abenteuer am Berg.»

Weitere Informationen zur Xenic

Weiterführende Links:
https://snowacademy.de/

Instagram:        jochen_reiser